Fällt es euch auch zunehmend schwer, genau zu erkennen, wer noch Hipster und wer möglicherweise schon Styler oder gar Yuppie ist? Nun, die Übergänge sind mittlerweile fließend und der Hipster ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. In unserer unterhaltsamen Grafik findet ihr aber alle Kriterien, an denen ihr den richtigen Hipster zweifelsfrei ausmachen könnt.
Woran erkennt ihr den Hipster?
Im Beutel verkramt der gemeine Hipster dann eine kleine Armada technischer Gerätschaften, denn er ist zumindest oberflächlich äußerst technikaffin. Dabei sticht ein trendiger Markenname natürlich immer die tatsächliche Qualität aus. Apple und Beats sind Pflicht. Dazu nach Möglichkeit eine richtige Retro-Cam, am besten natürlich eine Polaroid. Hauptsache analog, denn dieses Wort ist dem Hipster fast schon heilig. Und wenn schon digital, dann muss es zumindest analog aussehen. Damit die langen Tage und Clubnächte zu Indie-Pop und Minimal Elektro durchstanden werden können, gehört eine Club Mate Flasche selbstverständlich auch in den Jutebeutel. Oder halt der Latte Macchiato mit Sojamilch. Auf jeden Fall koffeinhaltig. Und bitte Öko/Bio/Freiland/Fairtrade, denn das biologische Gewissen will auch stets beruhigt sein. Das ist fernab aller möglicher Veralberungen natürlich eine durchaus positive Seite des Hipstertums und auf jeden Fall unterstützenswert.
Der Hipster in seinem natürlichen Habitat
In seiner Freizeit ist der Hipster gerne dort, wo er auch gesehen werden kann. Sonst lohnt der ganze Aufwand ja schließlich nicht. Heisst: in trendigen Strandbars oder an Badeseen. Dorthin gelangt er am ehesten mit einem Fixie, Single Speed oder Rennrad (sogar mit Gangschaltung, wow). Auf jeden Fall aber mit dem Fahrrad, weil er einerseits natürlich hyper umweltbewusst ist, sich möglicherweise aber auch einfach kein Auto leisten kann. Second-Hand-Klamotte und Bartpflege gehen halt ins Geld. Erstaunlich zu beobachten ist, dass das Gros der Hipster doch männlich sind, immerhin zu 80 Prozent. Sollte man doch eigentlich meinen, dass die Frau das modebewusstere Geschlecht sei, hat sich der Mann in der Hinsicht mittlerweile mehr als emanzipiert. Ob dem nun wirklich so ist oder ob weibliche Hipster schlicht schwieriger zu erkennen sind, bleibt erstmal offen.
Der Hipster - eine reine Stadtblume
Und wo genau trifft man Sie nun an, diese Hipster? Primär sind sie natürlich in den großen Ballungszentren bzw. in den größeren Städten beheimatet. Auf Dörfern oder gar in der freien Natur würde der Hipster zum einen nicht genug von anderen gesehen, um seine Existenz zu rechtfertigen. Zum anderen bietet ein ironischer Retro-Style in der Natur keinerlei Mehrwert. Innerhalb der Städte findet man den Hipster in größerer Zahl wiederum eher in bestimmten Bezirken und Arealen, oft in Bereichen mit hoher Studentendichte, denn da locken geringere Mieten, viele Gleichgesinnte und entsprechende Clubs zum Feiern.
Echter Individualist oder nur Trittbrettfahrer?
Generell zeigt sich bei näherer Betrachtung aber, dass das Indiviuum Hipster in der Form gar keines ist. BITTE WAS? Vielmehr ist er ein zwar trendbewusstes, aber nicht trendsetzendes Subjekt, das sich nur in einigen optischen Nuancen vom Styler, vom Yuppie oder ganz allgemein vom Mainstream unterscheidet. Dies legt auch die Studie des französichen Wissenschaftlers Jonathan Touboul nahe, die dem gemeinen Hipster Langsamkeit im Aufspüren von Trends attestiert, welche sich darin niederschlägt, dass „die ständig gleichen Entscheidungen“ getroffen werden, wodurch alle Hipster letztlich gleich aussähen. Sicherlich kommen wir mit unserer Grafik schon recht spät, schließlich hat die Hipster-Welle ihren Zenit dann doch schon ein wenig überschritten, aktuell ist das Thema aber nach wie vor. Und wie immer gilt: „Hipster, das sind immer die Anderen!“ Noch ein kleines Schmankerl für die trendbewussten Hipster unter uns: Apple hat am 09.09.15 die neuen Smartphones iPhone 6s und iPhone 6s Plus vorgestellt - wenn das nicht der perfekte Inhalt für die Umhängetasche ist. ;)